In der Woche vor Ostern fand wie jedes Jahr die Landesjugendeinzelmeisterschaft statt. Unser Schachklub wurde von Julia (U10) und Robert Zitzer (U8) vertreten, die beide in der mit 38 Teilnehmern stark besetzen U10 spielten. Es war die erste Teilnahme und so fuhren die Geschwister mit dem olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles“ und ohne Erwartungen nach Rotenburg.
Doch bereits am ersten Tag des Turniers sorgte Julia für eine nominelle Überraschung, als sie gegen den Setzenplatzvierten siegte. Und plötzlich war Julia mittendrin im Kampf um die DJEM-Mädchen-Quali. So hatte sie am dritten Tag nur noch einen halben Punkt Rückstand auf die Landesmeisterin 2024 Shams Goyush vom Schachzentrum Bemerode, die ihren Titel am Ende verteidigen konnte. Der Rückstand auf die Erstplatzierte vergrößerte sich am vierten Tag zwar auf einen Zähler, aber der zweite Qualifikationsplatz war immer noch in greifbarer Nähe. So war es auch an Tag 5. Am Ende des 6. Tages führte Shams Goyush mit 6 Punkten vor Viktoria Richter Assencio vom HSK Lister Turm, die ebenfalls 6 Punkte, aber eine schlechtere Buchholz hatte. Julia lag mit 5,5 Punkten dicht dahinter und war vor der letzten Runde an Tag 7. weiterhin im Kampf um die zwei Tickets für die DM dabei. Die letzte und alles entscheidende Partie gegen den Setzlistensiebten und nominellen Favoriten Elias vom HSK Lister Turm war lange Zeit ausgeglichen und Julia bewies starke Nerven. Am Ende gaben aber einige Ungenauigkeiten von ihr und die geringere Turniererfahrung den Ausschlag und die Partie ging verloren. Die Enttäuschung über die verpasste Qualifikation währte nur kurz. Die Freude über mehrere Siege gegen nominelle Favoriten und die erhebliche Verbesserung ihrer DWZ überwog am Ende.
Der siebenjährige Robert fand weniger gut in das Turnier rein und holte am Ende 3,5 Punkte, mit denen er sicherlich hinter seinen Möglichkeiten blieb. Sowohl das Zeitmanagement - denn er hat einfach zu viel „geblitzt“ - als auch der Umstand, dass er aus überlegener Stellung unglückliche Remispartien spielte, ist noch verbesserungsbedürftig. Dennoch waren die 3,5 Punkte bei seiner LJEM-Premiere ein guter Einstieg. Besonderen Spaß hatte der Fußballbegeisterte beim traditionellen Schachballturnier (einer Kombi aus Schach und Fußball) sowie beim Rahmenprogramm, zu dem z.B. ein Filmabend, ein gemeinsamer Schwimmbadbesuch und ganz viel Fußballspielen mit anderen Schachtalenten gehörten. Nächstes Jahr wollen die Geschwister unbedingt wiederkommen. Vielen Dank an dieser Stelle an das Ausrichterteam!